Wie entsteht eigentlich die blaue Farbe?
Seit der Erfindung der Cyanotypie 1842 bis vor kurzem, wußte man nicht, wie der Prozeß wirklich chemisch funktioniert.
Nur der grobe Rahmen war bekannt:
Man mischt Ammoniumeisen(III)-citrat mit Rotem Blautlaugensalz und belichtet mit UV.
Unter dem UV Licht oxidiert das Citrat und reduziert die dreiwertigen Eisenverbindungen zu zweiwertigen (das führt zur Lichtempfindlichkeit des Materials). Die Eisen-II-Salze verbinden sich dann mit dem Blutlaugensalz und färben sich blau.
Mit Wasser werden die nicht belichteten Chemikalien herausgewaschen. Das wasserunlösliche Eisen-II-Salz bleibt im Papier.
Eisen reagiert gut mit Säuren. Deshalb kann das blaue Bild getönt werden. Mit Gerbsäure zum Beispiel bilden sich komplexe Eisen(III)-Salze, die sich blauschwarz niederschlagen. Das Bild wird (verwaschen) schwarz-grau.