Cyanotypien - Eine der ersten Fototechniken
Schon 1842 endeckte der Naturwissenschaftler und Astronom Sir John Herschel dieses Blaudruck (Cyanotypie) genannte Verfahren zur Herstellung von stabilen Bildern, das auf der Verwendung einer Eisenemulsion und nicht - wie heute allgemein üblich - auf einer Silberemulsion beruht.
November 2018 hat die Unesco das Cyanotypie Verfahren zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.
Herstellung von Cyanotypien
Ein normales Papier (z.B. Aquarellkarton) mit einer Lösung von grünem Eisenammoniumcitrat und Kaliumferricyanid (rotes Blutlaugensalz) beschichtet und unter Sonnenlicht (UV-Licht) belichtet. Anschließend wird das Papier in fliessendem Wasser ausgespült und das belichtete Motiv bleibt als blaues monochromes Bild zurück.
Diese blauen Bilder können jetzt mit verschiedenen Lösungen getönt, gebleicht und umgefärbt werden. Aber auch bemalt und bedruckt werden. Damit wird dieses Verfahren sehr vielseitig und künstlerisch anspruchsvoll.
Traditionelle Entwicklungslösung:
25g Ammoniumeisen(III)-citrat, grün
16g Kaliumhexacyanoferrat(III) (rotes Blutlaugensalz)
jeweils gelöst in 100ml dest. Wasser
und zu gleichen Teilen gemischt.
Empfohlenes Papier:
- Fabriano Artistico Traditonell Weiß satin 300g/cm²
- Arches Bütten Aquarellkarton satiniert 300g/cm²
- Saunders Waterford Feinkorn 300g/cm²
- Ammoniak
- Borax
- Soda
- Kaffee [ideal: Espresso] (Schwarz/Violett Tönung, färbt das Papier leicht schwarz-braun, mit Kaffesatz starke Papierfärbung)
- Tee (Brauntönung, färbt das Papier stark hellbraun)