Alfred Cheney Johnstons Studio
Meisterfotograf der Roaring Twenties
Der New Yorker Fotograf Alfred Cheney Johnston fotografierte schon seit langem Portraits als Florenz Ziegfeld jr auf ihn aufmerksam wurde und ihn 1916 zum offiziellen Fotografen seiner berühmten Ziegfeld Follies machte.
Florenz Ziegfeld verkaufte seine Shows als "Glorifizierung des American Girls" und Alfred Cheney Johnston sollte diese Vision auf Fotos bannen. Johnstons Portraits der Ziegfeld Girls wurden weltberühmt. Durch sie wurden die Ziegfeld Girls in den wilden "20ern" zum Schönheitsideal der jungen Generation in Amerika. Schätzungsweise 25.000 Schönheiten hat er von 1917 bis 1931 für Ziegfeld verewigt. Die Fotos galten zu seiner Zeit als sexy, heute vor allem als subtil erotisch.
Seine Requisiten waren Wandteppiche, fliessende Stoffe, endlose Perlenketten und viel Chiffon zum lockeren Drapieren. Er war Meister im Verhüllen von Körpern, um sie umso nackter erscheinen zu lassen. Und vor allem die locker geworfenen und drapierten Stoffe wurden eines seiner Markenzeichen.
Johnston machte eine steile Karriere mit den Ziegfeld Follies, bis der Börsenkrach 1929 alles beendete. Die Follies wurden schwer getroffen, Ziegfeld verlor all sein Geld und starb 1932 als Folge der Depression. Und Johnston versuchte sich noch eine Weile in New York über Wasser zu halten, erreichte aber nach dem Verlust der Follies nie mehr seine alte Kreativität. Er zog sich nach Vermont aufs Land zurück, arbeitete dort glücklos als lokaler Fotograf und starb 1971 einsam und vergessen.
Erst in den letzten Jahren wurde er von Sammlern und Fotografen wiederentdeckt und heute ist die Schönheit seiner Arbeiten und die Tiefe seiner Kreativität wieder weltweit anerkannt.